Das Ausgangsszenario, dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung für die Zugtrupps stellen mussten, war dramatisch: Über Westerstede ist ein schwerer Sturm hinweggezogen. Nach Angaben des DWD hat es sich vermutlich sogar um eine Windhose mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 350 kmh gehandelt. Viele Gebäude wurden stark beschädigt, die Stromversorgung und das Telefonnetz sind gestört. Ob und wieviele Menschen bei dem Wetterereignis betroffen wurden, ist noch völlig unklar.
Besonders stark von dem Unwetter wurde das Kreishaus getroffen. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich dort bis zu 120 Besucherinnen und Besucher eines Konzertes auf.
In Abstimmung mit der Einsatzleitung der Feuerwehr hat das THW die Schadensbekämpfung im Bereich des Kreishauses übernommen. Eingesetzt werden dort mehrere Technische Züge, die von Kräften des Sanitätsdienstes verstärkt werden.
Vor Ort eingetroffen erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildungsreihe für die Zugtrupps, zunächst ein kriminalistisches Puzzel. Was ist passiert? Welche Schäden gibt es? Wieviele Menschen sind betroffen? Um diese Fragen zu beantworten galt es, die vom Ortsverband Westerstede aufgebaute Lage auszuwerten. Im Gelände waren Übungspuppen versteckt und am Gebäude Kennzeichnungen von Schadenselementen angebracht worden. Darüber hinaus mussten die Zugtrupps Informationen vermeintlich betroffener Personen aufnehmen und bewerten, sowie Einspielungen der Übungsleitung, die per Sprechfunk eingestreut wurden, verarbeiten.
Am Ende der Lageaufbereitung sollte dann die Frage beantwortet werden, welche Kräfte wie eingesetzt werden können und ob zusätzliche Einheiten angefordert werden müssen.
Die Übung am Kreishaus in Westerstede stellte den Abschluss der gemeinsamen Fortbildung der Zugtrupps im THW-Geschäftsführerbereich Oldenburg dar. Seit Herbst letzten Jahres wurden die Aufgabenstellungen und Arbeitsweisen in der kleinsten Führungskomponente des THW behandelt und vertieft. In der Abschlussübung galt es nun, das Erlernte auch praktisch anzuwenden.