"Reinhard Schlenz kam 1993 im Alter von 46 Jahren – also für uns schon recht spät – zum THW. Er hatte schon in den Jahren zuvor einen engen Kontakt zum Ehrenamt, da er Werkstattleiter und stellvertretender Leiter der Zentralwerkstatt hier in Westerstede war. Zu ihm kamen die Fahrzeuge und Ausrüstung, die der Bund den Feuerwehren, dem THW und den privaten HiOrgs zur Verfügung stellte, um sie zu reparieren. Durch diesen engen Kontakt wurde er mit dem „blauen Fieber“ angesteckt und kam zum THW," leitete Dirk Dalbogk vom THW-Landesverband Bremen, Niedersachsen seine Laudatio ein.
Was Reinhard Schlenz, der zunächst als Fachhelfer im "Bergungszug" eingesetzt wurde, besonders auszeichnete war sein hohes, persönliches Engagement. - Dieses zeigte sich besonders, als es in den Umbruchjahren nach 1990 darum ging, den Menschen in den GUS-Staaten zu helfen. Mehrfach nahm Schlenz an Hilfsgütertransporten nach Litauen teil, um den Menschen im direkten Kontakt zu helfen.
Auch Beruflich wurde das THW zur Heimat von Reinhard Schlenz. "1997 wurde das Wendejahr auch im privaten Leben für Reinhard Schlenz: Die Zentralwerkstätten wurden aufgelöst und er fand hauptberuflich eine Neuanstellung im THW: Als Bürosachbearbeiter für Ausstattung war er von nun an für die Technik der OV in seinem GFB zuständig. In enger Abstimmung mit den OV kümmerte er sich um die Wartung und Instandsetzung der bestehenden Ausstattung und wirkte bei der Beschaffung und Ergänzung fehlender Ausrüstung mit. Seine Fachkompetenz machte ihn sehr schnell zum gesuchten Ansprechpartner für Ehren- und Hauptamt, wenn es darum ging, eine Lösung für technische Probleme zu finden," skizzierte Dirk Dalbogk die Leistungen auch in diesem Bereich.
Seit 1998 nahm Reinhard Schlenz dann im ehrenamtlichen Bereich als Ortsbeauftragter für Westerstede eine herausragende Position ein, wie Dalbogk betonte: "Auch als Ortsbeauftragter blieb er für seine Helferinnen und Helfer ein Vorbild. Ungezählte Stunden seiner Freizeit investierte er in den OV. Regelmäßig war er vor Ort und kümmerte sich um Liegenschaft, Fahrzeuge und Ausrüstung. Vieles machte er auch selbst, um den OV Westerstede nach vorne zu bringen.
Bei Einsätzen wie dem Elbehochwasser 2002 nahm Reinhard Schlenz die Verpflichtung zur Fürsorge für seine Helferinnen und Helfer sehr ernst: Er besuchte seine Einsatzkräfte in Dessau und kümmerte sich im Hintergrund um Einsatzbekleidung oder die Instandsetzung von Fahrzeugen und Gerät. Er hielt so in vorbildlicher Weise den Einsatzkräften den Rücken frei, damit sie unbelastet ihre Einsatzaufgaben angehen konnten."