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Westerstede/Uplengen,

THW: Katastrophenschützer aus zwölf Nationen trafen sich in Westerstede zum Gedankenaustausch.

Westerstede/Uplengen. Im Katastrophenschutz ist der grenzüberschreitende Einsatz von Hilfskräften und Geräten Bestandteil gelebter europäischer Solidarität. Im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens stellt das Technische Hilfswerk (THW) hierfür Einheiten mit Hochleistungspumpen, High Capacity Pumping – Modules (HCP), zur Verfügung. Damit der Einsatz dieser Kräfte insbesondere bei Hochwasserlagen reibungslos abläuft, trafen sich am 3. und 4. Oktober insgesamt 19 Einsatzleiter aus verschiedenen Europäischen Ländern zum Gedankenaustausch in Westerstede. Darüber hinaus wurde das Einsatzspektrum des „HCP-Moduls Bremen, Niedersachsen“, in einer praktischen Vorführung am Badesee in Großsander dargestellt sowie im THW-Ortsverband Westerstede ein Einblick in die Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte vermittelt.

Helfer des „HCP-Moduls Bremen, Niedersachsen“ im Einsatz.

Die gegenseitige Unterstützung bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes, ist Bestandteil der gelebten europäischen Solidarität. Um diese zu koordinieren, und definierte Hilfeleistungspotentiale zur Verfügung zu stellen, wurde das sogenannte EU-Gemeinschaftsverfahren geschaffen. Neben dem Ablauf der Anforderung und Entsendung von Einsatzkräften, wurden hier auch Regelungen zur Definition von Hilfeleistungspotentialen getroffen. Insgesamt 17 verschiedene „Module“ können so von den Mitgliedsstaaten aufgestellt und den anderen EU- Mitgliedern auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden.

Ein zentrales Instrument bei der Bekämpfung von Hochwassergefahren ist der Einsatz von Hochleistungspumpen. Hierfür stellt das THW aus seinen Fachgruppen Wasserschaden-Pumpen (WP) bundesweit acht „HCP-Module“ (eines je THW- Landesverband) zusammen. Innerhalb von zwölf Stunden nach Alarmierung sind diese Einheiten abfahrbereit. Ihr Einsatz kann dann bis zu 21 Tage dauern, wobei dann für die ersten 96 Stunden im Einsatzland, die vollständige Autarkie (Unterbringung, Verpflegung, medizinische Versorgung) des Moduls selbst gewährleistet wird.

Neben der hierfür nötigen Campausstattung (u.a. Zelte, Sanitärausstattung, Koommunikationstechnik), verfügt das 15 köpfige Team des „HCP-Moduls“ über eine Reihe geländegängiger Fahrzeuge, mit denen die mitgeführten Hochleistungspumpen in Stellung gebracht werden können. Insgesamt drei Pumpen gehören zur Ausstattung der Einheit: Zwei mit einer Förderleistung von 5.000 Litern pro Minute, sowie eine mit einer Förderleistung von 15.000 Litern pro Minute. Darüber hinaus wird umfangreiches Schlauchmaterial und Zubehör mitgeführt, um alle anstehenden Lenz- und Wasserförderaufgaben abzuarbeiten.

Am 3. und 4. Oktober kamen in Westerstede insgesamt 19 Einsatzleiter aus zwölf verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten auf Einladung der Europäischen Union und der THW-Leitung, in Westerstede zu einem Gedankenaustausch zusammen. In verschiedenen Workshops unter Leitung von Geschäftsführer Rolf Bartsch (THW- Geschäftsstelle Oldenburg), ging es dabei um technische und taktische Fragen, damit im Einsatzfall alles reibungslos verläuft.

Am Donnerstag, 4. Oktober, wurde dann am Badesee in Großsander (Gemeinde Uplengen) , das Gesamteinsatzspektrum der „HCP-Module“ des THW vorgestellt. Das „HCP-Modul Bremen, Niedersachsen“ hatte hierfür mit der Campausstattung eine Operationsbasis errichtet sowie eine Wasserförderstrecke aufgebaut.

Im Anschluss daran konnten sich die Teilnehmer im THW-Ortsverband Westerstede, einen Überblick über die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor Ort verschaffen. Führungskräfte und Helfer stellten die Ausstattung vor und standen für Fragen rund um das „System THW“ zur Verfügung. Schwerpunkte waren dabei neben technischen Fragen auch Aspekte der Einbindung des THW in die Gefahrenabwehr oder des Vorgehens im Einsatz.

Mitmachen im Team

Das Technische Hilfswerk ist eine ehrenamtlich getragene Hilfsorganisation, in der sich technisch interessierte Frauen und Männer für die Gesellschaft engagieren.

Das THW-Westerstede bietet Interessierten eine Vielzahl spannender Aufgaben:

• Im OV-Stab zur Planung, Gestaltung und Unterstützung der Helferinnen und Helfer in den Einsatzeinheiten.

• Im Technischen Zug (TZ), als Basiskomponente, die sich im Bereich Rettung und Bergung spezialisiert. Der TZ verfügt über

◦ einen Zugtrupp, der den Einsatz des TZ und weiterer Einheiten des THW steuert und koordiniert.

◦ Eine Bergungsgruppe 1, die schweres Bergungsgerät zum Einsatz bringt und so Menschen, Tiere und Sachwerte vor Schäden schützt, sowie

◦ eine Bergungsgruppe 2, die andere Einheiten des THW personell und materiell unterstützt und Schadensstellen großflächig ausleuchtet.

• In der Fachgruppe Logistik (FGr Log), die mit ihren Teilkomponenten Führungstrupp und Materialerhaltungstrupp (beide in Westerstede stationiert), für die Versorgung der Einsatzkräfte mit Material und Betriebsstoffen sorgt, sowie im Einsatz Instandsetzungsarbeiten durchführt.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? - Dann sprechen Sie uns an! Wir informieren Sie gerne über die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen im THW.

Kontakt: ov-westerstede@thw.de

Stand: 8. Oktober 2012

Text: Heiner Mansholt, THW-Westerstede 


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