Demnach war es bei Bauarbeiten in einem Großgebäude zu einer Gasverpuffung gekommen, in dessen Folge Teile des Gebäudes eingestürzt und stark beschädigt wurden. Das dabei entstandene Feuer konnte durch die Feuerwehr zwar schnell gelöscht werden, musste dann jedoch feststellen, dass eine nicht bekannte Anzahl von Bewohnern noch vermisst werden, die sich vermutlich in hilfloser Lage noch im teileingestürzten Gebäude befinden.
Der sodann alarmierte TZ des OV Westerstede sorgte nach Eintreffen und erster Erkundung der Lage mit der Fachgruppe N für ausreichende Beleuchtung und Stromversorgung an der großflächigen Einsatzstelle, während die Kameraden der Bergungsgruppe (B) damit begannen, sich Zugänge ins Objekt und den z.T. durch Trümmer unzugänglichen Räumen zu schaffen.
Schließlich konnte im Obergeschoss ein Raum ausgemacht werden, in welchem die Vermissten vermutet wurden. Besagter Raum war jedoch durch Trümmer nicht mehr auf normalem Wege zugänglich, so dass es galt, einem sicheren Mauerdurchbruch aus dem Nebenraum zu schaffen.
Dies gestaltete sich jedoch schwieriger, als zunächst vermutet, da es sich bei der Wand um eine doppelte Mauer aus Kalksandstein handelte.
Gleichwohl gelang es der Bergungsgruppe schnell, zunächst eine Inspektionsöffnung zu schaffen, über welche dann der Einblick in den Raum und insbesondere hinter die zu eröffnende Mauer ermöglicht wurde.
Von den dort insgesamt drei festgestellten Personen konnten zwei angesprochen und entsprechend beruhigt werden. Eine dritte lag regungslos unmittelbar hinter der Wand, so dass die Öffnung der Wand zum Schutze der Person seitlich verlagert werden musste.
Nachdem der Durchbruch dann fachgerecht hergestellt wurde, begaben sich die Helfer durch die geschaffene Öffnung in den Raum, geleiteten die ansprechbaren Personen zur Öffnung und übergaben sie zunächst an die dort wartenden Helfer der Gruppe, die die Personen wiederum an den Rettungsdienst übergaben.
Nach Erstversorgung der nicht ansprechbaren Person, wurde diese dann mittels Spineboard und Schleifkorb sicher aus dem Raum verbracht und ebenfalls an den Rettungsdienst übergeben.
Nachdem schließlich alle an die Gruppen N und B gestellten Aufgaben erfolgreich erledigt wurden, konnte der Rückbau der Einsatzstelle und das gemeinsame Einrücken in den Ortsverband erfolgen.
Glücklicherweise hat es sich bei diesem Scenario lediglich um eine Einsatzübung gehandelt, bei welcher es weder zu einer Gasverpuffung noch zur Gefährdung/Schädigung Dritter gekommen war.